Grand Canyon - das muss doch ohne Touri-Andrang gehen?

 

Irgendwie haben wir uns in den Kopf gesetzt den Grand Canyon fern ab von jedem Touritrubel quasi auf eigene Faust genießen zu können. Also ab grob in Richtung „South Rim“.

 

 

 

Unser Weg führt uns durch die „Lake Mead National Recreation Area“, ein riesiger Park, der aber total menschenleer ist. Perfekt, an einem freien Campground finden wir dann auch gleich ein sehr schönes Plätzchen für die Nacht. Einziger Nachteil – es ist abartig heiß und kühlt auch über Nacht kaum ab. Erholsam schlafen ist eher nur bedingt möglich - was würden wir jetzt nur für eine Klimaanlage geben…

 

 

 

Am nächsten Morgen geht’s weiter in Richtung „Hoover Damm“. Von unserem Schlafplatz aus auch gar nicht mehr weit. Es ist 9 Uhr und hat gut 40°C…. Oh Gott ist das heiß!! Wir bleiben tapfer und schauen uns den Damm trotzdem genau an. Auf die Führung verzichten wir aber – unser Geldbeutel liegt im Auto und der Parkplatz ist ganz schön weit weg. Keiner von uns kann sich durchringen bei der Hitze nochmals hin- und her zu laufen. Die Tour behalten wir uns fürs nächste Mal auf – dann müssen wir ja auch noch was auf der „To do Liste“ stehen haben 😊

 

 

 

Wir sind froh, als wir am Auto zurück sind und uns etwas abkühlen können. Wasser über den Kopf und weiter geht’s. Alles jammern nützt nichts, mit dem gut aufgeheizten Moe düsen wir im „Offenen Fenster Klima-Nachahmungs-Modus“ weiter in Richtung Grand Canyon South Rim bzw. da wo der Skywalk zu Hause ist.

 

 

 

Beim Startpunkt vom Skywalk angekommen werden wir aber ziemlich enttäuscht. Blick auf den Canyon ist möglich, aber nur mit dem Kauf von einem Ticket für den Shuttle Bus für Schlappe 50 $ (auch wenn es jetzt schon Abend ist und die Busse gar nicht mehr sooo lange fahren) und der olle Walk käme on top nochmal oben drauf.

 

 

 

Okay das ist jetzt echt blöd. Diesen Touri-Quatsch wollen wir eh nicht machen und Shuttle brauchen wir ja auch nicht wirklich. Es muss doch irgendwie noch anders gehen! Wir machen uns auf die Suche. Google Maps spuckt ein bisschen was aus – von „Peach Springs“ aus müssten wir eventuell eine gute Aussicht haben.

 

 

 

Also los… das stand da doch angeschrieben dieses „Peach Springs“. Ja genau – also hier links weg, 12 Meilen über ne Gravel-Road (das war sowas wie ein Feldweg, nur halt mit dem Auto und in einem manchmal ziemlich bescheidenen Zustand). Diese „Road“ war in der Tat ziemlich abenteuerlich und damit Christian dieses Spektakel per Drohne festhalten konnte durfte ich mich ans Steuer setzen.

 

 

 

Ich bin jetzt von Haus aus nicht gerade der totale Offroad-Fan (Weder als Fahrer noch als Beifahrer), aber ich hab mich tapfer geschlagen und Moe so gut es ging da durch manövriert. Lustig war dann auch, dass wir auf dieser offiziellen Straße durch eine Rinderherde gefahren sind. Die haben ganz schön verdutzt geschaut und ich hab mich immer wieder gefragt ob das wirklich stimmen kann??

 

 

 

Naja, wir wollten einen einzigartigen Blick auf den Canyon, dann müssen wir da jetzt wohl durch. Diese 12 Meilen kamen uns aber unendlich vor. Und das waren sie auch – wie sich herausstellte waren es wohl eher irgendwas um die 62. Aber selbstverständlich hat das sicher falsch auf dem Schild gestanden – verlesen hab ich mich bestimmt nicht… 😊

 

 

 

Als es dann schon langsam dunkel wurde, füllten wir sicherheitshalber unseren Tank noch mit dem 20L Ersatzkanister auf. So komplett alleine im Wald, wenn es stockdunkel ist will das sonst ja im Ernstfall auch keiner von uns beiden machen. Sicher ist sicher… Auf der gesamten 62 Meilen Strecke treffen wir übrigens nicht einmal ein anderes Auto. Komisch…! Wie sich so gut in der Mitte herausstellt, wäre der erste Teil der Straße auch offiziell per „ROAD CLOSED“ gesperrt gewesen. Nur blöd, dass es so ein Schild auf der anderen Seite, wo wir gestartet sind gar nicht gab.

 

 

 

Die Strecke war wirklich ein reines Abenteuer, nicht nur weil wir immer wieder den selbstmordgefährdeten Hasen ausweichen mussten (irgendein Meister Lampe ist immer kurz vorm Auto weggehüpft oder hat einen abrupten Richtungswechsel eingeschlagen) sondern auch weil da einige Straßenteile ziemlich unterspült und von mega-Schlaglöchern übersäht waren.

 

 

 

Aber ja – wir sind voller Stolz auf unseren guten Moe heil und ohne irgendwelche Zwischenfälle wieder auf der gut befestigten Straße angekommen. Die Nacht haben wir dann kurz vor Peach Springs auf einem Kiesplatz verbracht. Dort hatten die Hunde des angrenzenden Wohnbezirks eine Bell-Attacke vom Feinsten hingelegt, die wahrscheinlich die halbe Nacht dauerte. Das störte uns aber nicht weiter, weil wir kurzerhand völlig kaputt eingeschlummert sind.

 

 

 

Am nächsten Morgen haben wir unser Ziel noch fest vor Augen, müssen aber einsehen, dass es wohl einfach keine Möglichkeit gibt so in den Canyon zu sehen. Wir fahren immer wieder mehr oder weniger dran entlang, aber direkt hin geht nicht. Zumindest haben wie keine Möglichkeit gefunden.

 

 

 

Ein bisschen wiederwillig fahren wir weiter zum „Canyon Village“. Dort ist halt wieder recht viel Trubel, aber der Blick auf den Canyon ist wirklich meeeega schön. Wir finden auch hier ein paar weniger besuchte Spots und können tolle Fotos schießen und die fabelhafte Aussicht genießen.

 

 

 

Jetzt sind wir zufrieden - so kann es weiter gehen. Nächster Halt: LAS VEGAS!!!!!!

 

 

 

Liebe Grüße

 

 

 

Kerstin, Christian & der ordentlich vollgestaubte & von Schlaglöchern geschaffte Moe 😊

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0