Wie im letzten Bericht schon angedeutet, haben wir uns nochmal mit Volldampf in die letzte Etappe unserer Tour gestürzt. In 3.5 Tagen sind wir quasi durch México zurück in die USA gefahren. Völlig verrückt? Ja, stimmt – aber irgendwie auch genau nach unserem Geschmack 😊 Die Erklärung ist ganz einfach. Unser treuer Begleiter „Moe“ kommt nicht mit uns zurück nach Deutschland. Er wird in den USA übergeben und findet ganz bald einen neuen Besitzer. Soweit der Plan, aber alles der Reihe nach.
Über die Grenzübertritte in die USA hört man ja so einiges und manch Langzeitreisender hat hier und da schon mal Probleme wieder einzureisen. Wir hatten vieles gehört und offiziell gilt die Reise nach México ja eigentlich auch nicht als Ausreise. Umgehen kann man das eigentlich nur mit einer wirklichen Ausreise nach Belize oder Guatemala bzw. weiter weg. Mhm… also könnte es sein, dass wir den ganzen Weg zurück fahren und dann an der Grenze zur USA keinen Stempel und damit erneute Einreisegenehmigung bekommen? Wie oft das tatsächlich passiert kann einem keiner so genau sagen, aber es ist halt doch ein Risiko. Das wollten wir nicht eingehen und so beschlossen wir mal kurz für einen Tag nach Belize auszureisen. Dann sind wir nämlich tatsächlich ausgereist und theoretisch spricht dann nichts mehr gegen eine erneute Einreise in die USA. Jetzt muss nur noch der Grenzbeamte die gleiche Meinung haben.
Von Chetumal sind wir also erst mal in Richtung Belize gefahren und haben uns einen offiziellen Stempel für die Pässe geholt. Das ganze funktioniert völlig unproblematisch und so waren wir nach kurzem Papierkrieg dann schon in Belize. Yeaaaahhh, ein weiterer Stempel im Pass 😊Eigentlich wollten wir ganz unauffällig ein paar Stunden dort verbringen und dann wieder zurück fahren nach México. Da sich da aber echt kein Mensch für uns interessiert hat, haben wir beschlossen einfach direkt wieder zurück zu fahren. Auch das war überhaupt kein Ding und wiederrum nach kurzem weiteren Papierkrieg (offizielle Ausreise aus Belize und offizielle Einreise nach México) erledigt.
In 3 .5 Tagen wollen wir in den USA, genauer gesagt in Texas sein, so unser ehrgeiziges Ziel. Trotz einigen Störfaktoren (komplett gesperrte Straße wegen Unfall, Schlaglöcher, Topes, Kurvenstraßen…) haben wir das mit kleiner Verspätung auch geschafft. Der Zoll in Laredo war gerade im Bau und so mussten wir im benachbarten Outlet unsere Permits (Stempel und die kleinen Zettel für den Pass) abholen. So was blödes aber auch… Am Samstag nach dem berühmten Black Friday muss ich ins Outlet?? 😊 So ganz ohne Einkäufe sind wir da natürlich nicht rausgekommen. Dafür waren die Rabatte einfach zuuuu gut. Gut, dass unser Reisegepäck arg begrenzt ist, sonst hätte die Kreditkarte wahrscheinlich ziemlich bluten müssen.
Von Texas aus ging es dann über Amarillo (jaaa da fällt euch sicher spontan der Song "Is this the way to Amarillo"... ein) und über die Route 66 weiter nach Westen. Es war schließlich die letzte Etappe mit unserem lieben Moe und da wollten wir es nochmal ordentlich krachen lassen. Die legendäre Route 66 oder „The Mother-Highway“, wie sie oft auch genannt wird, war da genau das richtige und hat ihm und uns nochmal ordentlich Freude bereitet.
Nach einem erneuten Abstecher in den Grand Canyon, zum Colorado River sowie dem Hoover Dam ging es dann nach Las Vegas, wo wir die restliche Reisekasse verjubelt haben 😊
Nein Quatsch… Wir waren anständig. Haben erstmal Moe ausgeräumt und geputzt. Ihr glaubt gar nicht wie viel Kram da in ihm verstaut war. So ein kleines Auto und sooo viel Zeug. Wir haben deutlich aussortiert und uns langsam aber sich auf den Abschied von unserem rolling Home vorbereitet. Der hat sich wahrscheinlich auch mal gefreut, endlich Ruhe vor uns zu haben. Immerhin wurde er die letzten Monate gaaanz schön beansprucht und hatte wenig Verschnaufpausen. Ein letztes Fotoshooting durfte natürlich nicht fehlen, immerhin war er ein richtiges Zuhause und ist uns ziemlich ans Herz gewachsen ☹ Aber ja, er wartet jetzt in einem Storage auf seinen neuen Besitzer, den er ganz bald hoffentlich auf weiteren Abenteuern quer über den Kontinent begleiten darf. Wir sind auf jeden Fall gespannt und freuen uns, dass der liebe Moe noch ganz viel entdecken darf.
Um den Trennungsschmerz etwas zu betäuben haben wir uns dann einen Mietwagen gegönnt. Und das war nicht irgendeiner, sondern einer DER Amy-Muscle-Cars schlechthin. Ein DODGE CHALLENGER! Christian wollte schon immer so einen fahren und hatte bislang nie die Möglichkeit. Wie praktisch, dass jetzt genau so einer hier rum stand und auf einen Liebhaber wie ihn wartete. Da konnten wir natürlich nicht NEIN sagen.
Die letzten zwei Tage haben wir dann also mit waschechtem rumcruisen beim „Red Rock Canyon“ in einem richtigen Ami-Schlitten verbracht und jede Menge Spaß gehabt. Ich hatte ja immer gedacht, dass sowas voll unnötig sei und verstand Christians Spaß an den Teilen nicht so ganz. Nachdem ich aber selbst am Steuer saß muss ich ehrlich zugeben: Mann ist das ein geiles Teil! Brachial trifft es wohl am besten, wie das Ding abgeht. Ich war vollends begeistert und konnte die Euphorie dann doch auch verstehen 😊 Selbstverständlich ließ ich Christian zurück ans Steuer, der dem guten Stück ordentlich die Sporen gab und bisschen Gummi auf dem Asphalt liegen ließ.
Aber ja, jede noch so gute Story hat irgendwann ein Ende und so musste Christian sich auch von seinem neuen Schätzchen wieder trennen. Heute ist tatsächlich schon der 3. Dezember und der Rückflug nach Deutschland steht an. Wir freuen uns waaaaaahnsinnig auf zu Hause und darauf Family und Freunde wieder zu sehen, aber es ist natürlich auch komisch, dass das Abenteuer jetzt (erst mal) zu Ende ist.
Wir haben schon ein paar Mal überlegt, wie man die letzten 7 Monate wohl in Worte fassen kann. Mhm… das ist aber schlichtweg nicht möglich. Es war eine wahnsinnig geniale, abenteuer- und lehrreiche Zeit. Wir haben soooo viel gesehen, erlebt, super liebe Menschen kennengelernt und durften oft über unsere eigenen Grenzen hinausgehen und an den täglichen Herausforderungen wachsen. Jeder Tag hielt neue Abenteuer bereit und wir durften immer wieder aufs Neue staunen, bei all dem was es zu sehen und entdecken gab.
Eines ist definitiv klar: Es war nicht der letzte Roadtrip für uns. Der Overlander-Virus hat uns infiziert und wir haben schon ganz viel neue Ideen im Kopf. So eine Auszeit macht einen ganz schön kreativ 😊 Ihr dürft gespannt sein, was die Zukunft bringt, denn wir sind es auch. Jetzt geht es aber erstmal mit Vollgas zurück nach Hause.
Für das mit Sicherheit bald und schnell eintretende Fernweh haben wir übrigens auch schon ein Rezept. Die Kummers (www.otto-mobil.com) haben seit unserem letzten Treffen unseren leuchtenden Totenkopf „Diddi“ (wie Katrin ihn liebevoll genannt hat) in Ihrem Otto mit an Board. Er wird sie auf Ihrer Tour begleiten und quasi stellvertretend für uns mitreisen 😊
Liebe Grüße
Kerstin & Christian
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Mami (Mittwoch, 06 Dezember 2017 05:25)
Hallo Ihr Lieben, kaum zu glauben wie schnell die 7 Monate vergingen � so schön, dass ihr wieder in Old Germany seid � HERZLICH WILLKOMMEN �Ihr habt uns über euere Tour so spannende und informative Berichte mit tollen Foto‘s „geliefert“, dafür ein großes Dankeschön � Mami