Unser baldiges Expeditionsmobil "Odin"

Schon vor Beginn der Reise 2017 stand eigentlich fest, dass unser VW Bus "Moe" wahrscheinlich  nicht wieder zurück mit uns nach Deutschland kommen würde. Es hat sich schlichtweg einfach nicht rentiert ihn wieder mitzunehmen und zudem kam hinzu, dass solche Fahrzeuge in den USA / Canada ganz gut gehandelt werden. Genau so klar war uns aber damals auch schon, dass wir unbedingt wieder ein Fahrzeug haben wollen und es sicher nicht die letzte Tour für uns gewesen sein soll. 

 

Eine Nummer Größer dürfte es dann aber schon sein. Immerhin hätten wir dann doch gerne ein festes Bett ganz ohne täglichen Umbau und ein kleines WC/Bad an Board. Da wir eigentlich auch gerne irgendwann als Familie weiter die Welt erkunden möchten, durfte auch das Platzangebot nicht außer Acht gelassen werden. So schön es mit dem kleinen VW-Bus auch war, Christians Herz schlug seit der ersten LKW-Begegnung einfach für eine Expeditionsmobil der großen Kategorie. Ein LKW mit Wohnkoffer sollte es werden. 

 

Nach der Rückkehr im Dezember 2017 war klar, dass wir erst einmal wieder Fuß in unserem alten Leben fassen müssen / wollen und uns erst einmal ganz anderen Projekten widmen. Kurz vor unserem Reisebeginn hatten wir uns ja noch ein Eigenheim angeschafft und dort stand die Renovierung an. Zudem mussten wir auch erst mal wieder etwas Geld verdienen und in den "normalen Alltag" ganz ohne das Reisen zurückfinden. Wir beschlossen aber, einfach die Augen offen zu halten und immer mal wieder nach unserem Wunsch-Mobil zu suchen.

 

Eines Tages kam Christian dann freudestrahlend an und zeigte mir am Handy den für uns ultimativen LKW, den wir doch unbedingt anschauen müssten. Ich fand das Teil ja auch ganz cool und stimmte grundsätzlich einer Besichtigung zu. Auf die Frage wo das Teil denn steht und wie lange wir da hin fahren müssen, dann kurzes Schweigen. "Ähm ja, der steht in Österreich, kurz vor der Grenze zu Slowenien". Österreich klang gut, aber quasi kurz vor Slowenien? Naja, kurz mal hinfahren ist nicht, aber wir wären ja nicht wir, wenn wir diese "kleine Tour" nicht auf uns nehmen würden. Also hieß es hartnäckig bleiben, direkt Termin ausmachen und da hin. Das war gar nicht soo einfach, denn dem Verkäufer ist nach Freischalten des Inserats quasi das Telefon heiß gelaufen. Wir hatten aber Glück und konnten ihn die Woche drauf besichtigen. Also wurde alles so getimt, dass wir Zeit hatten und mit Übernachtung auf dem Hinweg gut die lange Strecke schafften.

 

Am nächsten Tag wurde das Fahrzeug dann ausgiebig unter die Lupe genommen und Christian hat diverse Abklärungen getroffen. So ganz happy war er mit dem Getriebe und der Untersetzung nicht, aber das wäre nicht das große Problem. Das Fahrzeug war einfach perfekt, es ist ein Steyr 18s28, der für die Österreichische Bahn als "Hilfszug" unterwegs war. Gut in Schuss und mit großer Doppelkabine, wo also auch Kind und Kegel mit Sicherheit dann mal genug Platz haben würden. 

 

Also zack, wir leisteten die Anzahlung und vereinbarten die Abholung für die kommende Woche. Also die Woche drauf dasselbe Spiel und ausgestattet mit Walkie-Talkies fuhren wir dann im Konvoi hintereinander her. Ich in meinem Auto tapfer mit 80/90 kmh auf der Brummi-Spur und Christian im Steyr. Fahrerwechsel war leider nicht möglich, da ich ja bisher noch keinen LKW Führerschein habe. Mit einigen Pausen und guter Unterhaltung via Radio und Funkgesprächen der anderen Trucker kamen wir dann nach 9 Stunden Fahrzeit und 645 km gut zu Hause an. 

 

Unser "Schätzchen" holten wir zum perfekten Zeitpunkt - es war Christians 30. Geburtstag. Ein schöneres Geschenk hätten wir uns wohl nicht wünschen können... :-)

 

Klar war aber auch, dass das Projekt "Steyr" erst mal noch warten muss. So leid es uns auch tat, wir hatten noch so viel am Haus zu tun und wollten nicht nochmals eine neue "Baustelle" eröffnen. Eigentlich hatten wir ja auch überhaupt nicht damit gerechnet, so schnell ein perfektes Reisemobil zu finden. Innerlich hatten wir uns schon auf eine jahrelange Suche eingestellt. Schlussendlich hatten wir noch nicht einmal ein Jahr nach unserer 1. Reise schon das nächste Basis-Fahrzeug auf dem eigenen Hofplatz stehen.

 

Nun war ja auch wieder klar, dass unser "Neuer" einen guten Namen braucht. Steht man so vor ihm, wirkt er schon wirklich monströs und einfach "mächtig". Genau so sollte auch sein Name klingen, nach etwas überlegen war klar und wir entschieden uns den großen "Odin" zu taufen. Irgendwie passt das einfach hervorragend zu ihm und wir freuen uns, dass er nun zur Familie gehört.